Unsere Schule kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Aus dem 1252 gegründeten Franziskanerkloster ging sie 1541 als erste Bürgerschule der Stadt Wismar hervor und trägt seitdem den Namen „Große Stadtschule”. Dieses Gymnasium liegt im Altstadtkern der Hanse-stadt Wismar, die seit 2002 gemeinsam mit der Hansestadt Stralsund zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Der ehemalige Rektor dieser Schule, Dr. Rudolf Kleiminger, formulierte 1960:
„Die Schule beansprucht nicht den Ruhm, die beste Schule des Landes gewesen zu sein oder in Zukunft zu werden. Eins aber kann sie für sich buchen: Ströme der Liebe und des Vertrauens und Verstehens sind von ihr durch vier Jahrhunderte hindurch in unsere Bevölkerung und die der umliegenden Städte und Dörfer geflossen und haben allzeit als Gegengabe Gefühle der Dankbarkeit und Treue in den Herzen ihrer ehemaligen Schüler entfacht. Möge das immer so bleiben! Möchten meine Nachfolger im Dienste dies als Vermächtnis und Verpflichtung, wie immer unsere Große Stadtschule sich entwickeln mag, hinnehmen, und das gleiche von unserer Schule und ihren Schülern sagen können.“
Unsere Schule ist tatsächlich durch Höhen und Tiefen gegangen. Sie lebte mit Kriegen, Zweck-entfremdungen, Entgleisungen, Diktaturen und heute in einer Demokratie. Oft musste sie sich dem Zeitgeist anpassen. Das muss sie jetzt nicht mehr zwangsläufig.
Verstärkt erinnert sich die Schule dem Leitsatz des Reformators Martin Luther aus dem Jahre 1524: Gelehrbarkeit. Ehrbarkeit, Wohlerzogenheit.
Die sechs Säulen, das Fundament und das Dach des Diagramms der UNESCO-Projekt-Schulen bieten uns das Betätigungsfeld, unser Traditionsbewusstsein zu verwirklichen. Die Geschichte unserer Schule zeigt, dass dieses nur im Frieden, im Bewusstsein der Einen Welt und unter Wahrung demokratischer Prozesse möglich ist.
Wir schließen keine Schülerin und keinen Schüler aus dem Schul- und Alltagsleben aus. Wir heißen unterschiedliche Kulturen willkommen und nutzen deren Vielfalt bei der Umsetzung unserer Lern- und Lehrziele.
Unser Schulleben gestalten sie im Sinne der internationalen Verständigung. Wir sind offen für neue Ideen.Wir kooperieren mit anderen Schulen und Bildungseinrichtungen. Wir nutzen die Möglichkeiten unserer Region, die Ziele der UNESCO mit deren Potenzialen zu verwirklichen.
Als offene Ganztagsschule fühlen wir uns dem humanistischen Bildungsideal verpflichtet. Die Entwicklung von Fach-, Sach- und Methodenkompetenzen, die Ausprägung von Sozial- und interkulturellen Verantwortungskompetenzen und der Erwerb einer wissenschaftspropädeutischen Bildung sind Bestandteil schulinterner Curricula. Moderne, digital basierte unterrichts- und fächerübergreifende Lern- und Lehrformate sind eine Herausforderung, die uns am weltweiten Lernen teilhaben lassen.
Wir setzen auf freiwilliges Engagement und Gemeinsamkeit: Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrer und Lehrerinnen, Freunde der Großen Stadtschule – gemäß der Initialen unseres Namens: geistreich – sozial – genial.
Die Arbeit der Großen Stadtschule „Geschwister-Scholl-Gymnasium“ als UNESCO-Projektschule unterstützt die Erfüllung der Entwicklungsziele im Sinne der Nachhaltigkeit im Rahmen der Agenda Bildung 2030.
Agenda Bildung 2030: Bildung und die Sustainable Development Goals
Die Sustainable Development Goals (SDGs) wurden im September 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York verabschiedet. Die SDGs skizzieren eine neue und ehrgeizige weltweite Agenda, um Armut und Hunger zu reduzieren, Gesundheit zu verbessern, Gleichberechtigung zu ermöglichen, den Planeten zu schützen und vieles mehr. Echte Fortschritte werden schwer möglich sein, wenn nicht alle Kinder und Jugendlichen weltweit eine hochwertige Bildung erhalten. Daher spielt Bildung in den SDGs eine zentrale Rolle. Daten, insbesondere des UNESCO-Weltbildungsberichts, zeigen eindeutig, dass Bildung essentiell ist für den Erfolg aller 17 nachhaltigen Entwicklungsziele.